blaukraut bleibt blaukraut

 

Die Banalität der Objekte erfährt dadurch, dass sie im Vorgang des Malens vollkommen ernst genommen werden, eine magische Verwandlung. Die erwähnten Gegenstände werden herausgehoben und können jetzt, isoliert wie sie sind, viel intensiver wahrgenommen werden.
Selbstverständlich wird man an die Pop Art erinnert, die Alltagsobjekte zu Ikonen gemacht hat. Bei Helga Gasser liegt der Fall ein wenig anders. Die Objekte werden nicht plakativ herausgestellt, sie sind Anlässe für ein malerisches Ereignis, dafür, dass eine Farbe die andere bedingt. Diese Notwendigkeiten zu begreifen und die entsprechende Sensibilität dafür zu haben, das sind die großen Stärken Helga Gassers. Der hölzerne Farbträger wird manchmal wegen seiner spezifischen Färbung ins Bild einbezogen. Die erwähnten Objekte verleugnen nicht, dass sie aus einer Welt des Idylls und des Kitsches stammen. Doch erscheinen sie in der Malerei in sanfter ironischer Brechung. Die Titel tun dazu ein Übriges.

 Dr. Werner Thuswaldner,  Salzburg 2004